Rasenwissen: Mähroboter

 

Hund mit BallWas Rasen-Fans über Mähroboter wissen sollten!

Eines ist klar: Mähroboter ersparen den Gartenbesitzern viele Stunden Mäharbeit und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Will man aber seinen Rasen über einige Saisonen schön und gesund erhalten, muss man in der Pflege einiges extra beachten und anders machen als ohne Roboter.

Falschinformation Nr.1: Der Rasenschnitt ist ein guter Dünger

Leider behaupten viele Informationsplattformen über Mähroboter, dass der Rasenschnitt ein guter Dünger für den Rasen sei. Ganz nach dem Stichwort „Mulchprinzip“. Als Rasenspezialisten müssen wir das leider korrigieren: Rasenschnitt gehört in den Kompost oder entsorgt. Ist der Roboter richtig eingestellt und fährt er oft genug, ist der Schnittabfall zwar nur millimetergroß und kann beim Liegenbleiben nicht faulen aber trotzdem verfilzt der Boden, da die täglichen Abschnitte nicht restlos verwittern. 

Auch die Nährstoffversorgung des Bodens wird durch den eigenen Rasenschnitt keinesfalls sichergestellt. Das viel zitierte Mulchprinzip der Landwirtschaft funktioniert auch nicht mit dem Einmulchen der Frucht oder dem Getreide, das gerade am Feld angebaut wird. Zum Mulchen werden in der Landwirtschaft eigene Kulturen wie z.B. Legominiosen angebaut, um den Boden mit den fehlenden Nährstoffen zu versorgen und Stickstoff zu binden. 

Zurück zum Mähroboter: Seit der Erfindung von Mährobotern, bleibt das Schnittgut also am Rasen liegen. Natürlich beinahe unsichtbar, da nur millimeterkurz – aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Tag für Tag eine kleine Schicht Rasenschnitt liegen bleibt. Im Laufe der Saison verfilzt und verdichtet sich die Oberfläche extrem. Mit der Zeit erreichen immer weniger Licht und Sauerstoff die jungen Halme und Blätter und es entsteht der perfekte Nährboden für Pilzbefall und Krankheiten. 

Schnittgut quadrat

Wer einen Mähroboter verwendet, muss seinen Rasen daher mindestens 2- bis 3-mal im Jahr belüften und zweimal jährlich vertikutieren, um den Filz rauszuarbeiten. Zum fachgerechten Lüften gibt es eigene Geräte, die weniger schwer sind als Vertikutierer und den Boden nicht so tief öffnen – also eher nur oberflächlich arbeiten. Aber natürlich können Sie auch Ihren Vertikutierer auf der höchsten Stufe zum Lüften verwenden.

Wir raten daher mit dem Mähroboter auch einen Lüfter oder Vertikutierer anzuschaffen und diese Arbeiten fix in der Jahrespflege einzuplanen. Und vergessen Sie keinesfalls die jährlichen 2 bis 3-Düngergaben. Ihr Rasen benötigt andere Nährstoffe und nicht verwittertes Schnittgut. Mehr zum richtigen Düngen erfahren Sie hier

Falschinformation Nr.2: Der Roboter verhindert Unkräuter

Das wäre genial und würde uns alle freuen. Leider ist dem nicht wirklich so. Richtig ist, dass der Roboter durch das häufige Schneiden die Halme stärkt und den Rasenflor dichter werden lässt. Durch mehr Dichte können sich Unkräuter weniger gut ansiedeln und es kommt auch seltener zur Blüte oder zur Sichtbarkeit von Unkräutern. 

Pilzbefall quadrat

Aber leider verschleppt der Roboter gleichzeitig alle unerwünschten Gräser und Unkräuter, die gerade in der Nachbarschaft blühen über die gesamte Fläche. Und auch Krankheitserreger wie Pilzsporen werden mit dem Roboter über den ganzen Rasen verteilt. Rasenflächen auf denen Mähroboter fahren, müssen daher mindestens zweimal jährlich fachkundig inspiziert werden, damit Krankheiten und Schädlinge erkannt werden und rechtzeitig bekämpft und beseitigt werden können.